Exkursion der Geschichtsgrundkurse des zwölften Jahrgangs in das Konzentrationslager Buchenwald und die Weimarer Innenstadt

Kurz vor den Osterferien fuhren die beiden Geschichtsgrundkurse des Roswitha-Gymnasiums von Frau Mumme und Herrn Behnen mit dem Bus nach Thüringen.

Aufgrund des aktuellen Unterrichtsthemas „Nationalsozialismus in der deutschen Geschichte“ wollten wir uns mit dem Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald einen persönlichen Eindruck verschaffen. Unsere Intention war, durch neue Impulse eigener Empfindungen den Ernst und das Ausmaß des Leids der Vergangenheit besser nachvollziehen zu können und uns aktiv mit den Geschehnissen unseres 'Vaterlandes' auseinanderzusetzen.

Während der dreistündigen Busfahrt hörten wir ein Referat von Bennet Eicke über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten Weimars, da uns nach Buchenwald noch ein zweieinhalbstündiger Aufenthalt in dieser Stadt ermöglicht wurde.

Die Reise in die Vergangenheit begann mit einem Film über die wichtigsten Daten und Fakten des Nationalsozialismus. Man sah darin Überlebende des Lagers in Buchenwald, welche über ihre tragischen Erlebnisse und ihrer Gefühle während der Gefangenschaft erzählen. Nach dem dreißig Minuten andauernden Film waren wir in der Lage, uns besser in das Leben eines Häftlings hinein zu versetzen. Die folgende Besichtigung des Konzentrationslagers schockierte und stimmte uns äußert nachdenklich.

Bei dem Rundgang zeigte uns ein Gruppenleiter mehrere Gebäude, darunter Gedenkstätten, welche entweder noch erhalten geblieben oder nachgestellt worden sind. Zeitgleich gab er nähere Informationen zu den Lebensbedingungen der Häftlinge und zu einigen brutalen Methoden der SS zur Tötung sämtlicher Gefangener. Darunter fällt die sogenannte 'Genickschussmethode', welche großes Entsetzen in uns auslöste, da sie uns besonders grauenvoll vorkam. Unser Schock vergrößerte sich bei der Besichtigung des Krematoriums und der Pathologie. Der Anblick der Brennöfen traf uns zutiefst, sodass sogar einige Tränen flossen. Am Ende der Führung herrschte Stille in unserer Gruppe. Diese Exkursion hat uns, meiner Meinung nach, viel gebracht, da uns neue Möglichkeiten zum Hineinversetzen in das Leben während der damaligen, unheilvollen Zeit gegeben sind.

Es ist heutzutage wichtig, die Augen vor den tragischen Geschehnissen aus der NS-Zeit nicht zu verschließen. Jedem von uns muss die Wichtigkeit bewusst werden, sodass wir uns gegenseitig die Augen öffnen können. So sind wir befähigt, einen verantwortungsvollen Umgang mit UNSERER Geschichte zu pflegen. Nach der Exkursion ist dies bei uns der Fall, da uns endlich genauer verbildlicht worden ist, um was für eine Schreckenszeit es sich gehandelt hat.

Als Ausklang des Tages besuchten wir die nicht weit entfernte Kulturstadt Weimar. Wir konnten die Innenstadt erkunden, aber uns auch mit geschichtlichen und kulturellen Attraktionen befassen. Als bestes Beispiel hierfür gilt wohl das Goethehaus oder -Museum.

Gegen acht Uhr am Abend waren wir relativ froh, wieder Zuhause angekommen zu sein. Ein sehr anstrengender Tag lag hinter uns, der ziemlich viele neue Wahrnehmungen, Gefühle sowie Erkenntnisse in uns hervorgerufen hat. Jeder einzelne Teilnehmer der Exkursion wird wohl diesen Tag ewig in Erinnerung behalten und in Verbindung zu dem immer noch aktuellen Thema „ Unsere Vergangenheit“ bringen.

Lisann Krüger