Die Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs des Roswitha-Gymnasiums hatten kürzlich die tolle Möglichkeit, beim Theaterstück „Euro WG“ zuzuschauen.

Frau Cornelia Zügge, Referentin in der Niedersächsischen Staatskanzlei und stellvertretende Leiterin des Europäischen Informationszentrums Niedersachsen, hatte die Schule schon früher anlässlich eines Europatages besucht und war seinerzeit sehr positiv beeindruckt. Sich daran erinnernd hatte sie Direktor Baade die Aufführung der „Euro WG“ in Bad Gandersheim und die Übernahme der Kosten angeboten. Nur fünf Schulen in Niedersachsen werden in gleicher Weise gefördert. Das Roswitha-Gymnasium ergriff diese Gelegenheit zu interessantem Politikunterricht in Verbindung mit kurzweiligem Theater. Frau Holtmann, die zuständige Koordinatorin, nahm sich sofort der organisatorischen Vorbereitung an, so dass das Ensemble nahezu ideale Bedingungen im Forum vorfand.

Zu Beginn des Schauspiels, welches die EU als Wohngemeinschaft zeigt, steht die Frage im Raum, ob ein Leben zwischen verschiedenen Nationalitäten und Kulturen auf begrenztem gemeinsamem Wohnraum möglich ist. Protagonist Paul (welcher symbolisch Deutschland darstellt) möchte eine WG gründen und steht vor der komplizierten Entscheidung, welche Bewerber wohl für ein erquickendes Zusammenleben die richtigen sein könnten.
Mehr durch Zwang als durch Wahl entscheidet er sich für die lebhafte Griechin Xenia, die pflichtbewusste Finnin Siri und den italienischen Lebemann Antonio und kann damit aus verschiedenen EU-Nationen WG-Mitglieder gewinnen.
Er wittert die Chance, da er gerade seine Masterarbeit in Soziologie über das Gelingen eines Zusammenlebens verschiedener Kulturen und Nationalitäten schreibt, und macht aus seiner WG kurzerhand ein Sozialexperiment.
Doch früh kommt die Frage nach dem Geld auf und ländertypische Vorurteile lassen Paul am erfolgreichen WG-Leben zweifeln. Würden Xenia und Antonio die Monatsmieten für die nächsten Monate auftreiben können? Schließlich lägen Italiener und Griechen nur auf der faulen Haut und kümmerten sich nicht um Arbeit…

Zwischen den Szenen wurde den Schülern von Frau Zügge ausgehend von dem Schauspiel Wissenswertes rund um die EU – von der Gründung bis hin zur aktuellen Finanzkrise - erläutert.
Doch Talent fand man nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf den Tellern – es wurden nämlich Nudeln mit italienischer Soße gekocht und den hungrigen Schülern angeboten.
Das Publikum wurde von den Schauspielern ins Geschehen eingebunden, ermöglicht dadurch, dass die Spielfläche sich mitten im Zuschauerraum befand und die Schüler so von allen Seiten das Geschehen verfolgen konnten. Fast alle waren auf Augenhöhe mit den Darstellern.

Am Ende zeigte sich das Publikum begeistert von der schauspielerischen Leistung im Stück, vom anwesenden Projektleiter Dirk Schubert und nicht zuletzt von den eingestreuten Informationen und wünscht sich eine bessere Kooperation in Europa unter anderem zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.

Das Schauspiel von Regisseur und Autor Thomas Nufer war für alle ein guter Einstieg in das Thema Europa.

 

Bilder der interaktiven Aufführung: