Am 21.09. veranstaltete das Roswitha-Gymnasium im Stadion einen „Sportabzeichentag“ für alle Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 5 bis 10.

 Sportabzeichen – was ist das eigentlich? Das Sportabzeichen kann sowohl von Schulen als auch Vereinen abgenommen werden und versteht sich als Gradmesser für sportliche Leistungsfähigkeit. Als Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DSB) kann es einmal im Kalenderjahr erworben werden. In den Bereichen „Ausdauer“, „Kraft“, „Schnelligkeit“ sowie „Koordination“ müssen Leistungen abgelegt werden, damit man am Ende das Sportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold erringen kann. Im Komplex „Ausdauer“ wurden Leistungen (Laufen, Schwimmen) schon zuvor im regulären Sportunterricht unserer Schule abgenommen, um den Wettkampftag etwas zu entlasten.

Aus organisatorischen Gründen wurde an unserem Sporttag die Vielfalt der Möglichkeiten, die z.T. in den einzelnen Bereichen herrscht, eingeschränkt. Unser Interesse galt nämlich vorrangig dem Ziel, allen Schülern und Schülerinnen am Sportabzeichentag die Möglichkeit zu bieten, in mindestens drei von vier Bereichen Leistungen abzulegen. Oder wie Herr Kaufmann treffend bemerkte: „Lasst uns diese Herde nach Norden treiben!“

Und das gelang uns. Die Sportlehrkräfte waren schon am Vortag im Stadion damit beschäftigt, Linien für den Weitwurf sowie das Kugelstoßen zu ziehen. Freundlicherweise stellte uns „Grün-Weiß Bad Gandersheim“ hierfür das altbewährte Markierungsgerät zur Verfügung. Am Wettkampftag selber wurde frühzeitig aufgebaut, damit die Wettkämpfe pünktlich um 8.15 Uhr starten konnten. Zu diesem Zeitpunkt war es noch recht kühl, was aber einige Athleten mehr schätzten als die hohen Temperaturen, die noch in der Vorwoche geherrscht hatten. Pünktlich ging es los. Die Zeitpläne konnten glücklicherweise an allen Stationen eingehalten werden, was den engagierten Kampfrichtern zu verdanken war. Kampfrichter wurden an diesem Tag sehr viele benötigt. Wo kamen die alle her? Da der reguläre Unterricht der Athleten und Athletinnen ausfiel, wurden kurzerhand deren Lehrkräfte eingesetzt, die nach genauer Einweisung ihre Aufgaben verblüffend gut erfüllten. So manche Lehrkraft war begeistert bei der Sache, andere hätten bestimmt lieber den üblichen Unterricht erteilt. Verstärkt wurden die Lehrkräfte durch einige Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 11 und 12. Es gab Skeptiker, die die Ansicht vertraten, so mancher Kampfrichter sei womöglich gefährlich für Kinder und Grünpflanzen. Weit gefehlt! In schöner Gemeinsamkeit kampfrichterten also Schüler wie Lehrer und gewannen nicht selten neue Einblicke in die wunderbare Welt des Sports. Da gab es topmotivierte Athleten, die lautstark ihren Anstrengungen Ausdruck verliehen. Es gab die eher verhalten Agierenden, denen die große Kulisse nicht ganz geheuer war. Leider gab es auch die völlig überraschend Erkrankten, die bedauerlicherweise nicht antreten konnten und das Ganze leidenschaftlich desinteressiert von der Seite beobachteten. Hier tat sich besonders eine zehnte Klasse hervor, die sich offenbar keineswegs bewusst war, dass sie ihre Vorbildfunktion vor allem für die jüngsten Teilnehmer fatal auslegte. Insgesamt jedoch konnte man mit dem Ablauf dieses Sporttages sehr zufrieden sein. Über vierhundert Aktive und mehr als fünfzig Kampfrichter gaben zumeist ihr Bestes. Gelegentlich juckte es manche Kampfrichter, sich ebenfalls sportlich zu betätigen und Bälle zu werfen, Kugeln zu stoßen sowie Schüler im Sprint herauszufordern. Auch dies trug zu einer recht entspannten Atmosphäre bei. Positiv wirkte ebenfalls, dass der 12. Jahrgang Topathleten wie Kampfrichter mit Getränken, Kuchen sowie heißen Würstchen versorgte. Regen fiel überhaupt nicht, sodass es eigentlich nichts Wesentliches zu bemängeln gab.

Im nächsten Jahr soll diese Veranstaltung in ganz ähnlicher Form wiederholt werden.

Detlef Peschek

 

Bilder des Sportabzeichentages: