Roswitha von Gandersheim
Hrosvit, die Namensgeberin unserer Schule,
lebte als Stiftsdame im Kanonissenstift Gandersheim,
das im Jahre 852 gegründet wurde und bis 1810 bestand.
Sie wurde um 935 geboren und starb um 980;
vermutlich stammte sie aus einer sächsischen Adelsfamilie.
Sie ging als erste deutsche Dichterin in die
Literaturgeschichte ein, auch wenn sie ihre Werke, wie
zu jener Zeit üblich, in lateinischer Sprache verfasste.
Neben christlichen Legenden und Dramen, von denen
„Dulcitius“, die Geschichte dreier jungfräulicher
Märtyrerinnen, wohl das Bekannteste ist
(Dieses Stück wurde auch schon von
unserer Theater-AG aufgeführt), schrieb sie
auch zwei historische Epen, die Auskunft geben über die
Geschichte des Stifts Gandersheim und über die
ottonische Kaiserdynastie;
Der Holzschnitt Albrecht Dürers stellt dar, wie sie in
Anwesenheit ihrer Äbtissin Gerberga dem von ihr
verehrten Kaiser Otto I. Ihre Werke überreicht.
Heute gelten Roswithas Werke als bedeutende
literarische Zeugnisse der Kultur des Mittelalters.
Obwohl ihre Dramen wohl eher als Lesedramen
gedacht waren, wurden sie gelegentlich auch
aufgeführt, unter anderem im Rahnen der
Gandersheimer Domfestspiele, die im Andenken an ihr
Werk seit 1959 vor der romanischen Stiftskirche
stattfinden, und seit 1975 erhält jedes Jahr eine
Schauspielerin aus dem Festspielensemble als
Auszeichnung für ihre Leistung den
Roswitha-Ring.
Unsere Schule heißt seit 1992
Roswitha-Gymnasium Bad Gandersheim;
Die Namensgebung stellte das Abschiedsgeschenk
des damaligen Abiturjahrgangs dar.