Namensliste

Abiturienten 2012


Ammen, Ilia ( Bad Gandersheim )
Aron, Franziska ( Kalefeld )
Bickmeyer, Hanna ( Landwehr-Ohlenrode )
Blaubach, Jana ( Bad Gandersheim )
Bödeker, Kai ( Bad Gandersheim )
Braun, Sarah ( Bad Gandersheim-Dannhausen )
Bretschneider, Annika ( Kreiensen-Ahlshausen )
Brucke, Kilian ( Bad Gandersheim )
Busch, Adriana ( Kreiensen-Haieshausen )
Doherty, Marylou ( Bad Gandersheim-Dankelsheim )
Dörries, Julian ( Kreiensen )
Dörries, Lukas ( Kreiensen-Opperhausen )
Dörries, Simon ( Kreiensen-Opperhausen )
Dumschat, Johanna Maria ( Landwehr-Wetteborn )
Dürkoop, Carina ( Bad Gandersheim )
Eulenstein, Christian ( Kreiensen-Opperhausen )
Fatah, Lina ( Bad Gandersheim )
Fatah, Yad ( Bad Gandersheim )
Freise, Jannis ( Kalefeld )
Gebauer, Julian ( Bad Gandersheim )
Gebhardt, Aileen ( Kalefeld-Echte )
Gehlhaar, Antonia ( Kreiensen-Ahlshausen )
Gleichfeld, Philipp ( Kreiensen-Opperhausen )
Grasmück, Alina ( Kreiensen-Greene )
Grober, Florian ( Bad Gandersheim-Clus )
Grützner, Mareike ( Bad Gandersheim )
Günther, Sabrina ( Bad Gandersheim-Altgandersheim )
Hartmann, Carina ( Seesen-Rhüden )
Heldt, Lukas ( Kalefeld-Sebexen )
Hengstler, Sebastian ( Lamspringe )
Herpertz, Till Eric ( Bad Gandersheim-Harriehausen )
Hobusch, Leander ( Bad Gandersheim )
Hofemeister, Tabea ( Bad Gandersheim-Hachenhausen )
Hofesmann, Ewa-Marie ( Kalefeld-Oldershausen )
Hohls, Franziska ( Bad Gandersheim )
Jendraszek, Tanja ( Kalefeld )
Jürges, Jasmin ( Bad Gandersheim-Gehrenrode )
Kasten, Lena ( Landwehr-Ohlenrode )
Kemper, Jonas ( Kreiensen )
Keuchel, Sarah Carina ( Lamspringe-Glashütte )
Klingebiel, Sadie ( Bad Gandersheim )
Koch, Steffen ( Kalefeld-Düderode )
Koenen, Yannic ( Kalefeld-Willershausen )
Kofler, Kristina ( Kreiensen )
Kolle, Jessica ( Kreiensen )
Kruse, Tom ( Bad Gandersheim )
Kuhlmann, Leonie ( Kreiensen-Opperhausen )
Loch, Ann-Kathrin ( Lamspringe )
Loewe, Mark-Oliver ( Bad Gandersheim )
Lohrberg, Niklas ( Kalefeld-Westerhof )
Mehrling, Lisa-Sophie ( Bad Gandersheim )
Meier, Marvin ( Bad Gandersheim-Ackenhausen )
Meiners, Maurice ( Kalefeld-Willershausen )
Meyer, Jan ( Bad Gandersheim-Heckenbeck )
Meyer, Janina ( Lamspringe )
Meyer, Lisa-Marie ( Bad Gandersheim-Harriehausen )
Mitzlaff, Nina ( Kalefeld-Oldershausen )
Neumann, Lisa ( Bad Gandersheim )
Nolte, Fabian ( Kalefeld )
Oberbeck, Lina ( Seesen )
Ohrdorf, Annika ( Kreiensen-Greene )
Overbeck, Henrike ( Bad Gandersheim-Altgandersheim )
Packeiser, Anna ( Kalefeld-Echte )
Parkhomenko, Artem ( Bad Gandersheim-Seboldshausen )
Pförtner, Jana-Sophie ( Kalefeld-Düderode )
Quarch, Viviane ( Kreiensen-Haieshausen )
Rademacher, Christoph ( Bad Gandersheim-Heckenbeck )
Raschke, Nils ( Kreiensen )
Reichardt, Dominic ( Bad Gandersheim-Wrescherode )
Roth, Jeffrey ( Bad Gandersheim-Dannhausen )
Roth, Scott ( Bad Gandersheim-Dannhausen )
Rus, Yasmin ( Bad Gandersheim-Heckenbeck )
Rybicki, Sandra ( Kalefeld-Echte )
Schäfer, Lisa ( Göttingen )
Schaper, Adrian ( Kreiensen-Opperhausen )
Schlue, Josephine ( Landwehr-Wetteborn )
Schmälzle, Kevin ( Kalefeld-Echte )
Schürmann, Mira ( Bad Gandersheim-Heckenbeck )
Seipelt, Rebecca ( Kreiensen )
Senske, Stephan ( Bad Gandersheim )
Sentürk, Cagla ( Lamspringe )
Sievers, Johannes ( Sehlem )
Simao, Daniel ( Kalefeld-Dögerode )
Stolze, Kai ( Bad Gandersheim )
Teich, Tanita ( Kreiensen-Garlebsen )
Wagner, Robin ( Kalefeld-Sebexen )
Walter, Tobias ( Bad Gandersheim-Altgandersheim )
Walther, Franzis ( Northeim )
Wehe, Matthias ( Bad Gandersheim-Wrescherode )
Wellsandt, Tobias ( Lamspringe )

Insgesamt sind es 90 Abiturientinnen und Abiturienten

Davon 48 Damen und 42 Herren

Begrüßung Direktor Baade

Begrüßung Abiturentlassung 2012

(Oberstudiendirektor Hans-Joachim Baade)

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, ich begrüße Sie. Ihnen, Ihren Eltern und Ihren anderen Angehörigen ein herzliches Willkommen zur Abitur-Entlassungsfeier 2012.

Ihretwegen haben unsere Gäste den Weg hierher in unsere Sporthalle gefunden. Ich begrüße den Bürgermeister der Stadt Bad Gandersheim, Herrn Ehmen, sowie seine beiden Stellvertreter, Frau Albig und Herrn Schäfer.
Kalefelds Bürgermeister, Herrn Martin, sehe ich noch nicht. Er hatte eigentlich zugesagt.
Weiter begrüße ich als Vertreter der Gemeinde Lamspringe Herrn Bethel, als Vertreter der katholischen Kirche hatte sich Herr Pfarrer Pabst angekündigt, ist aber wohl noch nicht da, als Vertreterin der evangelischen Kirche ist Frau Pröbstin Knotte hier.
Außerdem begrüße ich den stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins der Eltern, Ehemaligen und Freunde des Roswitha-Gymnasiums, Herrn Hohls (heute in Doppelrolle auch als Vater hier), den Leiter der Grundschule Bad Gandersheim, Herrn Steinhoff, sowie die Vertreter der Presse.

Des weiteren begrüße ich unsere Eltern- und Schülervertreter, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Kolleginnen und Kollegen.

Und zu guter Letzt ist es mir eine besondere Freude, die Damen und Herren des Abiturjahrgangs 1962 begrüßen zu können. Namentlich erwähnen möchte ich Herrn Brünig, der mit seiner Gattin aus Fürstenfeldbruck angereist ist. Herr Brünig ist der Lerchepreisträger des Abi-Jahrgangs 1962. Herzlich willkommen, liebe Jubilare, an Ihrer alten Schule nach 50 Jahren!

Heute aber ist Ihr Tag, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, heute ist definitiv das Ende Ihrer Schulzeit. Da kann und sollte man Bilanz ziehen und schauen, was erreicht worden ist. Der Schulleiter tut das in der Regel mit Zahlen, mit Statistik. Sie haben einen Notendurchschnitt von 2,78 erreicht. Das liegt etwas über dem langfristigen Mittel, welches bei ca. 2,7 anzusiedeln ist. Im Einzelnen gibt es fünf mal die Eins vor dem Komma, 46 mal die Zwei und 39 mal die Drei. Man kann auch anders aufschlüsseln. Transformiert man die Noten unter Verzicht auf Nachkommastellen in unser herkömmliches sechsstufiges Notensystem, ergeben sich zwei Einsen, 18 Zweien, 64 Dreien und 6 Vieren. Rechnet man das von Ihrer Gesamtzahl 90 'runter auf Klassenstärke, hat man ein Ergebnis, über das ich bei jeder Klassenarbeit hocherfreut wäre.

Gleichgültig wie die Gesamtleistung des Jahrgangs einzuordnen ist, jeder Einzelne von Ihnen kann sich über seine Leistung freuen. Denn wenn man an einem allgemeinbildenden Gymnasium das Abitur schafft, dann bedeutet das ganz unabhängig von der erreichten Durchschnittsnote eine beachtliche Leistung. Darauf dürfen Sie ruhig ein bisschen stolz sein - Ihre Eltern übrigens auch, die alle ihren Teil dazu beigetragen haben, dass Sie heute Ihr Abiturzeugnis in Empfang nehmen können.

Wenn Sie auch schon ungeduldig auf diesen großen Moment warten, muss ich Sie dennoch um etwas Geduld bitten. Zwar sind wir hier in der Sporthalle und nicht im Baadezimmer, aber trotzdem heißt es: „Bleibe 2 Runden hier. Herr Baade hält dir einen Vortrag, der dich dein Leben überdenken lässt." (Zitat aus dem Würfelspiel der Abizeitung) Nun denn!

Kürzlich las ich auf einer Postkarte folgenden Spruch:

Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

Betrachten wir zunächst den zweiten Satz. Er kann ganz banale Situationen treffend beschreiben. Ich will z.B. keine Hausaufgaben machen (Null Bock!). Einen Grund zur Rechtfertigung vor anderen und vor mir selbst finde ich immer. Eine Möglichkeit wäre: Das Wetter ist viel zu schön, um drinnen zu bleiben.

Zwei weniger banale Beispiele: Ich betätige mich nicht ehrenamtlich, weil ich beruflich stark belastet bin. Oder: Ich bewerbe mich nicht für eine höhere Position, weil ich sie ohnehin nicht bekomme.
Machen Sie es besser, liebe Abiturientinnen und Abiturienten. Suchen Sie nicht fadenscheinige Gründe dafür, dass Sie etwas nicht tun, dass Sie etwas nicht wollen, obwohl Sie in Wahrheit einfach nur keine Lust haben oder sogar nur zu bequem sind. Betrachten Sie vielmehr zunächst – so, wie Sie es in der Schule gelernt haben - die Gründe dafür und dagegen und gelangen dann zu einer fundierten Entscheidung für ein bestimmtes Ziel, das Sie erreichen wollen. Setzen Sie sich Ziele!

An dieser Stelle greift der erste Satz des Spruches. Wer etwas will, findet Wege. Meist gibt es nicht nur einen und nicht immer findet man den besten oder schnellsten. Das Erreichen des Zieles wird vielleicht noch befriedigender, wenn man an Stelle des einfachen einen mühsamen Weg gewählt hat. Diese Erfahrung haben sicher viele von Ihnen während Ihrer Schulzeit machen können.

Selbstverständlich wird es für jeden Menschen auch die Fälle geben, in denen der gefundene Weg nicht zum Ziel führt. Lassen Sie sich durch Rückschläge nicht entmutigen. Oft gibt es eine zweite Chance auf einem anderen Weg und Sie erreichen Ihr Ziel doch noch.
Mit dem Abitur haben Sie eines der ersten großen Ziele in Ihrem Leben erreicht. Dazu gratuliere ich Ihnen ganz herzlich.

Möge es Ihnen gelingen, sich in den folgenden Lebensabschnitten neue sinnvolle Ziele zu setzen. Mögen Sie die Grundlagen, die in Schule und Elternhaus gelegt worden sind, die Sie bis heute erworben haben, weiter entwickeln, so dass Sie auch künftig Ihre Ziele erreichen können. Und mögen Sie sich nicht nur am Erreichen der Ziele erfreuen können, sondern auch an den manchmal mühsamen Wegen dorthin.

Ich wünsche Ihnen viel Glück, alles Gute und dazu Gottes Segen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Abiturrede der Abiturienten

Abiturrede der Abiturientinnen und Abiturienten 2012

Stellvertretend für die Abiturienten: Frau Sandra Rybicki (lila), Herr Leander Hobusch (blau)

Liebe Trauergemeinde, wir haben uns heute hier versammelt, um von unserem geliebten Jahrgang 12, besser bekannt als 20ZWÖLF, Abschied zu nehmen. .

Frei nach Jostein Gaarder: „Ihr glaubt, eine Beerdigung zu besuchen, aber in Wirklichkeit kommt ihr zu einer Geburt." Wir verabschieden uns zwar aus der Schule, aber brechen gleichzeitig auf in einen neuen Lebensabschnitt, den wir von nun an alleine bestreiten müssen.Wir danken unseren Lehrern und Eltern an dieser Stelle, die ihr Bestes gegeben haben, um uns den Weg bis hierher zu erleichtern. Letztendlich mussten wir ihn zwar alleine gehen, doch wirklich einsam waren wir nie.Vor allem die Oberstufe stellte uns vor große Herausforderungen. Um wieder auf unsere Eingangsworte zurückzukommen: „Man ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an einen denkt." (Bertolt Brecht) Wir haben uns alle Mühe gegeben, dass man den Jahrgang 20Zwölf an dieser Schule nicht so schnell wieder vergisst – mit Aktionen, über die man seinerzeit die Stirn runzelte, man heute aber lachen kann.

Neben dem Lernen wurde uns zudem die Planung von Abi-und Jahrgangspartys überlassen – pures Chaos war vorprogrammiert. Ein regelmäßiger Besuch der Polizei und der ausbleibende Umsatz hinterließen ihre Spuren, jedoch erinnert man sich gerne an die feucht fröhlichen Stunden zurück. Wir denken da besonders an den Start in Beulshausen, der mehr feucht als fröhlich war. .

Im Gegensatz dazu konnten sich unsere Jahrgangspartys mehr als sehen lassen. Der Alkoholkonsum stimmte, die Stimmung war famos und die Locations waren gut ausgewählt. Wir haben uns schnell an die neuen Umstände des Kursystems gewöhnt und neue Freundschaften geschlossen. Neben neuen Freundschaften haben einige Jungs auch ihre besseren Hälften gefunden.

Diese Freundschaften waren auch im Unterricht von Nutzen. So wurde jede noch so langweilige Schulstunde durch Basteleine, Sticheleien oder Kritzeleien erträglich gemacht. Wenn uns mal die Gesprächsthemen für die Stunde ausgingen konnten wir größtenteils auf die Lehrer zählen, die uns Vorlagen gaben wie „Ich zeig euch mal nen rechten Winkel" (Hildebrandt) oder „In den Pausen wird nicht gegessen!" (Jauer) oder auch „Es ist zu ruhig zum Arbeiten" (Holst). Ansonsten lösten die neuen Technologien der Smartphones das ewige Tetrisgedaddel auf dem TI ab. Einige Schüler sparten sich den Weg zur Schule teilweise oder gleich ganz, denn Laotse sagte schon: „Nichtstun ist besser als mit viel Mühe nichts schaffen." In wenigen Fällen führte es leider auch zum verfrühten Abschied einiger Jahrgangsmitglieder. .

Und dann waren da auch noch die Studienfahrten. Für die einen ging es nach Amsterdam, für die anderen nach Prag. Die Fahrt nach Amsterdam begann zwar mit einem leichten Mief nach totem Tier im Bus, entwickelte sich aber zu einer ausgelassenen Zeit, in der wir feststellten, dass Lehrer auch Menschen sind und man durchaus mit ihnen feiern kann. Wir hatten genug Gelegenheit Amsterdam mit all seinen Facetten selber kennen zu lernen.

Die Pragfahrer genossen eine etwas durchwachsene Busfahrt mit leicht gereizten Lehrern auf Grund der schwachen Blasen der Schüler. Das Programm war dann aber abwechslungsreich und sogar fast informativ. Der kulturelle Höhepunkt der Reise war ein Ausflug nach Theresienstadt, wenn auch das anschließende Essen „Knidel mit Gemise" für gewöhnungsbedürftig befunden wurde.

Unser vorletztes gemeinsames Ereignis, die Abschlussfahrt nach Lloret, war trotz magerer Beteiligung, ein voller Erfolg. Das Wetter war fast zu warm, der Sonnenbrand hinterlässt immer noch Spuren. Die Clubs waren kein Vergleich zu unserer Dorfdisko „Ahls". Das einzig negative waren die schlechten Mischen an der Hotelbar und die leichten Missverständnisse mit unserem Reiseleiter. Das alles hielt uns jedoch nicht davon ab, trotzdem unseren Spaß zu haben.

Und wie sollte es anders sein, die letzte gemeinsame Party, auch bekannt als Ramba Zamba hat noch einmal gezeigt, wie geil unser Jahrgang eigentlich ist. Die Organisation glich mal wieder dem reinsten Chaos. Dennoch ist es uns gelungen, allen Schülern einen abwechslungsreichen Vormittag zu gestalten, der teilweise einer außer Kontrolle geratenen Wasserschlacht ähnelte. Selbst das Gandersheimer Käseblatt berichtete von Ramba Zamba Kriegern und süßen Abiprinzessinen, wie eine neben mir steht.

Leider konnten wir unserem Motto „Abi Rum, wer sich erinnert war nicht dabei" nicht ganz gerecht werden, denn wie Sie gehört haben, können wir uns noch an vieles erinnern, obwohl wir dabei waren... Diese Erinnerungen werden uns hoffentlich noch lange erhalten bleiben, sodass der Abschied nicht allzu schwer fällt. Wir sollten dabei stets im Hinterkopf behalten, dass auch ein langer Weg mit dem ersten Schritt beginnt.

„Dieser Weg wird kein leichter sein

Dieser Weg wird steinig und schwer

Nicht mit vielen werdet ihr euch einig sein

Doch dieses Leben bietet so viel mehr" – Xavier Naidoo

Jede Rede endet mit einem Dankeschön. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei allen bedanken, die uns den Weg zum Abitur ermöglicht haben und verabschieden uns mit einem dreifachen: 20Zwölf! 20Zwölf! 20Zwölf!

Abiturrede der Lehrerschaft

Rede zur Abiturfeier am 06.07.2012 am Roswitha-Gymnasium Bad Gandersheim

Für das Lehrerkollegium von Christian Günther

Verehrte Anwesende, in buchstäblich letzter Sekunde erreicht mich eine Skizze aus dunkler, zweifelhafter Quelle. Da sie aus den Katakomben dieser ehrwürdigen Institution stammen soll, möchte ich sie Ihnen jedoch nicht vorenthalten. Sie ist allerdings etwas schwer zu entziffern...:

Am Gandestrom (offenbar der Titel)

Roswitha singt im Bade

Dass Klang verzaubert habe.

Es finde keine Gnade,

Wer nur an Formel-, Regelwerk sich labe.

Durch freie Rede freien Geist zu schulen

Nicht das Erstarrte abzuspulen.

Hier bricht der Text ab. Unverschämterweise ohne irgendeine Angabe der Autorenschaft!

Eigentlich sind wir hier zu einem ganz ernsthaften, natürlich auch erfreulichen Anlass zusammengekommen. Und eigentlich sind Sie, liebe Abiturienten, die Anzusprechenden. Gegrüßt seien aber auch ganz herzlich alle Eltern, Gäste, Kollegen, Mitarbeiter der Schule. Danke, dass sie alle gekommen sind.

Lassen Sie uns nicht zu sehr beim Hatten, Haben, Waren, Sind Gewesen verweilen, sondern vor allem dem Werden das Wort geben. Natürlich sind Sie jetzt zunächst auch erst einmal etwas!!!

Darauf können Sie zu recht stolz sein. Dazu sei Ihnen ganz herzlich gratuliert. Daran führt kein Weg vorbei, dahin aber sind vielfältigste Pfade, Alleen, verwinkelte Gassen zu nehmen gewesen.

Einem Jahr können wir nicht in wenigen Minuten gerecht werden, schon gar nicht acht, die ein nicht geringer Teil von Ihnen durch diese heiligen Hallen und Auen spaziert ist.

Also in einem Satz: Am Ende des Countdowns schaut „the wild bunch" noch etwas erstaunt, mannigfaltig gewachsen, aber (noch) nicht entschwebt zurück auf die Raketenbasis, streift noch einmal sich allmählich entfernende abbruchreife bis hochmoderne Kuranlagen für Körper, Geist und Seele, richtet den Blick auf sich selbst vermehrende Formelmysterien, nach fachmännischer Analyse sich sehnende Textsammlungen, den Horizont unendlich erweiternde Müllberge, auch weht noch eine Ahnung von hitzigen Debatten um den Wahnsinn, der sich Seminarfach im 4. Semester nennt, zu ihnen herauf – schließlich sind da von Kopiengirlanden erdrosselte, aber noch Kreide schwingende Wesen zu erkennen.

Wir – Eltern, Kollegen, die ganze Schule – staunen auch, lächeln, wenn auch etwas wehmütig, gelegentlich gemischt mit HänderingenKopfschüttelnFäusteballen angesichts eines so laut und lang gähnenden Schülers, dass einem Edvard Munchs epochemachendes Bild des existenziellen Schreis in den Sinn kommen mag.... Aber wer schreit jetzt?

Auf jeden Fall gebührt dem gesamten Begleitpersonal an der Abschussrampe ein ausgiebiger Rosenregen – Danke Ihnen, Euch!

Was wird?

Nicht nur Venedig, auch der Weltraum kann ganz schön kalt sein. Bei Physik-, vielleicht auch Philosophie-, Religionskollegen dürften aber viele gelernt haben, diesen Phänomenen angemessen entgegenzutreten.

Alle Sprachverliebten, Naturwissenschaftler aus Leidenschaft, ebensolche Geographen, Historiker, Politiker , Mathematiker, Freunde von Werten und Normen mögen mir verzeihen: Diese, sich jetzt, (wann wieder?) bietende Chance möchte ich nicht ungenutzt verstreichen lassen, drei Kernfächer, die in der Schule , jedoch ebenso allgemein in der Gesellschaft leider oft etwas stiefmütterlich behandelt werden und die ich selber nie unterrichtet habe, Ihnen ans Herz zu legen: Kunst, Musik und Sport.

Manche werden sagen, dass sei dem ehemaligen Waldorflehrer in mir geschuldet – es ist aber lange vorher gemachte und stetig erneuerte Lebenserfahrung. Ohne das Ergreifende eines Beethoven, ohne das wilde Spiel eine John Coltrane, ohne die komplexe Leichtigkeit der Beatlesmelodien ,ohne die gebrochene Stimme einer Amy Winehouse, ohne die eigenen Töne, Zeichnungen, Luftsprünge, Ballstaffetten im Austausch mit anderen , ohne all dies erscheint das Leben in und nach der Schule so viel ärmer. Unterstützen wir diese Aktivitäten nach besten Kräften. Glauben Sie mir, die Schüler werden es uns später danken.

Dem Liebhaber des bild- und aussagekräftigen Films, vor allem aber des für einen Pädagogen nicht unbedeutenden Humors sei es gestattet, für einen Moment in die etwas bizarr wirkende Welt des US-Komikers und Regisseurs Woody Allen einzutauchen. Keine Sorge, die Abiturienten dürfen, sollen, werden ihre eigenen Lehren ziehen aus den Zeilen, die in seinem Film „Crimes and Misdemeanours" (Verbrechen und andere Kleinigkeiten) ein Schlaglicht auf Erziehung und Schule werfen.

Lange habe ich mit mir gekämpft, ob ich Ihnen dies im englischen Original zumuten kann, aber meine innere Stimme der Vernunft hat letztlich gesiegt. Hier also ein kurzer, sinngemäß wiedergegebener Auszug aus dem was Woody Allens Filmfigur nach einem Kinobesuch mit seinem Neffen diesem mitteilen zu müssen meint.

„Auf seinem Totenbett habe ich deinem Vater versprechen müssen, dir eine umfassende Erziehung zukommen zu lassen. Also sollten wir wahrscheinlich nicht jeden Tag ins Kino gehen, obwohl ich das gerne machen würde...Wo wir jetzt auf ein Taxi warten, dies ist meine Lehre für heute: Hör nicht auf das, was dir deine Lehrer in der Schule sagen. Richte dich nicht danach. Schau einfach, wie sie aussehen," – hier müssten Sie die verkniffenen Mienen von Englisch-, Erdkunde- und Mathelehrern, die in einem anderen Film Woody Allens „Annie Hall" (dt. „Der Stadtneurotiker") eingeblendet werden, sehen – Allen fährt also fort: „dann weißt Du, wie das Leben wirklich sein wird." In derselben Szene fügt Allen hinzu: „Ich glaube, ich sehe ein Taxi. Wenn wir sofort losrennen, könne wir der alten Dame die Krücke wegkicken und das Taxi bekommen."

Soviel zur Solidarität, zu Einfühlungsvermögen, der Rolle von äußeren Erscheinungen.

Humanistische Ideale an einer klassischen Bildungsanstalt wie dem Gymnasium in Zeiten angeblichen Kulturverfalls (Facebook, Respektlosigkeit, Umweltverbrechen – die Liste ließe sich verlängern)? Fontanes weites Feld - lieber ziehe ich mich auf Shakespeares „Brevity is the soul of wit" zurück, nur unvollständig mit „In der Kürze liegt die Würze" wiedergegeben.

Als kleiner Schüler, der ich tatsächlich auch einmal war, habe ich die Poesiealben meiner Mitschüler häufig mit Erich Kästners nach wie vor sinnigem Spruch zu krönen versucht: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

Nun würde ich Ihnen gern ein Bild malen, noch lieber ein eigenes Musikstück darbieten, muss mich mangels Begabung (oder aufgrund anders verlaufener Schulkarriere?) jedoch ein letztes Mal mit Literarischem begnügen.

Immerhin ist es einer der größten Schauspieler, auch besonders im komischen Fach, Sir Peter Ustinov, der folgendes in seinem Roman „The Old Man and Mr Smith" dem Old Man = Gott in den Mund legt – nun aber endlich eine Ladung der momentanen Weltsprache – Sie werden es alle gleich verstehen - : „Remember only that mankind is united by its doubts, divided by its convictions. It stands to reason that doubts are far more important to the survival of the human race than mere convictions."

Oder mit den Worten des deutschen Dichters Günter Eich gesagt: "Seid Sand im Getriebe der Welt".

Und bei allem Realismus für die Zukunftsplanung noch ein alter Spontispruch mit auf den Weg gegeben. Jeder kann ihn für sich interpretieren. „ Die Fantasie an die Macht."

Dabei bestes Gelingen. Vielen Dank für Ihr geduldiges Zuhören.

Abiturrede der Schülerschaft

Abiturrede zur Entlassungsfeier der Abiturientinnen und Abiturienten 2012

Stellvertretend für die Schülerschaft: Anna Schelm und Jonas Zimmer

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

stellvertretend für die gesamte Schülerschaft dürfen wir euch herzlich zu eurem bestandenen Abitur gratulieren.

Nachdem Ihr nun acht Jahre lang „Hochprozentiges" in der Schule von euren Lehrern „gelehrt" bekommen habt, ist nun getreu Eurem Motto das „AbiRum".

Wenn ihr jetzt die Schule „leert",kommt für Euch die Zeit, ein neues Fass zu öffnen.

Vielleicht werdet Ihr es ja im Ausland, im Studium oder in der Ausbildung öffnen.

Denkt hierbei jedoch auch daran, dass in jeder Veränderung eine Chance liegt, so wie bereits Paul Potts wusste:

„Manchmal wartet die Chance des Lebens gleich um die Ecke, manchmal muss man etwas länger suchen."

Die Schule war zwar nicht immer leicht zu „schlucken", wie das mühsame Lernen oder auch der unerträgliche Druck vor dem Abitur. Aber es gab auch immer schöne Zeiten, welche euch sicherlich mehr oder weniger im Kopf bleiben werden. Die langen Partynächte, die Kurstreffen mit den Lehrern oder die Studienfahrten.

Doch jetzt könnt Ihr diesen Abschnitt des Lebens hinter euch lassen, euch neuen Aufgaben stellen, noch größere Ziele setzen und eure Visionen und Träume verwirklichen.

Es beginnt für euch ab heute ein neuer Teil des Lebens und dabei wünschen Wir euch alles Gute, Glück und Erfolg!

Einen besonderen Dank möchten wir an dieser Stelle Leander aussprechen, der ein wichtiger Teil der SV war, sich bemerkenswert engagiert hat und vor keiner Diskussion oder Besprechung mit Herrn Baade zurück geschreckt ist!