Namensliste
Abiturienten 2014
Albig, Esther ( Bad Gandersheim )Becker, Colin Kai Uwe ( Hahausen )
Bewig, Sina ( Bad Gandersheim-Harriehausen )
Blötz, Jonas ( Einbeck-Greene )
Bode, Anne-Sophie ( Bad Gandersheim )
Boekhoven, Jasmin ( Bad Gandersheim-Wrescherode )
Bohnsack, Jonas ( Landwehr-Wetteborn )
Callies, Ricarda ( Bad Gandersheim )
Dürkoop, Madlen ( Bad Gandersheim )
Famula, Benjamin ( Einbeck-Kreiensen )
Fatah, Lidia ( Bad Gandersheim )
Fischer, Miriam ( Sehlem-Evensen )
Glatthor, Nils ( Lamspringe )
Gottschalk, Luisa ( Bad Gandersheim-Dankelsheim )
Heldt, Lydia ( Kalefeld-Sebexen )
Hering, Daniel ( Lamspringe )
Heuer, Lennard ( Lamspringe )
Heydebreck von, Lena ( Kalefeld-Sebexen )
Hoffmeister, Richard ( Seesen-Hahausen )
Hoppe, Jennifer ( Bad Gandersheim )
Hoppe, Rahel ( Bad Gandersheim )
Hoppe, Raphael ( Bad Gandersheim )
Jaeger, Leonie ( Bad Gandersheim )
Jakob, Victoria ( Lamspringe )
Kasperek, Antonia ( Einbeck-Kreinsen )
Knösel, Katharina ( Lamspringe )
Konerding, Lauritz ( Bad Gandersheim-Dankelsheim )
König, Klara ( Kalefeld-Echte )
Kruse, Felix ( Bad Gandersheim )
Leder, Laura ( Bad Gandersheim-Heckenbeck )
Mann, Kristin ( Bad Gandersheim-Harriehausen )
Marris, Jannik ( Bad Gandersheim )
Maxin, Insa ( Bad Gandersheim )
Meier, Melissa ( Bad Gandersheim-Ackenhausen )
Oberbeck, Sophie ( Seesen )
Pförtner, Laura ( Bad Gandersheim-Ellierode )
Philipps, Celina ( Bad Gandersheim-Gremsheim )
Pietsch, Isabelle ( Bad Gandersheim )
Renz, Dominik ( Bad Gandersheim )
Rose, Benjamin ( Kalefeld-Sebexen )
Rust, Franziska ( Kalefeld-Westerhof )
Sander, Till ( Einbeck-Kreiensen )
Sandvoß, Luisa ( Lamspringe-Neuhof )
Sauer, Paulina-Marie ( Bad Gandersheim )
Schaffhirt, Fabian ( Landwehr-Eyershausen )
Schelm, Anna ( Einbeck-Greene )
Schleder, Theresa ( Einbeck-Greene )
Schreiber, Melissa ( Bad Gandersheim-Dankelsheim )
Schwarz, Christoph ( Bad Gandersheim-Ellierode )
Sirrenberg, Jan ( Bad Gandersheim )
Sirrenberg, Nils ( Bad Gandersheim )
Slawski, Lilian ( Kalefeld )
Sürie, Jona ( Netze )
Tappe, Lily ( Einbeck-Opperhausen )
Thomczik, Jonathan ( Bad Gandersheim )
Wehe, Simon ( Einbeck-Greene )
Weiß, Anne-Constanze ( Einbeck-Opperhausen )
Zimmer, Carolin ( Bad Gandersheim-Altgandersheim )
Zimmer, Jonas ( Bad Gandersheim )
Insgesamt sind es 59 Abiturientinnen und Abiturienten.
Davon 36 Damen und 23 Herren.
Begrüßung Direktor Baade
Begrüßung Abientlassung 2014
Lieber Abiturjahrgang 2014,
herzlich willkommen zu Ihrer Entlassungsfeier!
Wenn ich Sie zuerst begrüße, ist das kein Verstoß gegen die Etikette. Nein, Sie sind heute die Hauptpersonen, stehen im Mittelpunkt dieser Feierstunde – und das zu Recht. Mit dem Bestehen der Abiturprüfung haben sie sich das redlich verdient. Ich möchte Ihnen – sicher auch im Namen aller Anwesenden – erst einmal herzlich zu Ihrem Erfolg gratulieren.
Nun zu den anderen Anwesenden! Ich begrüße Sie, die Angehörigen der Abiturientinnen und Abiturienten, insbesondere die Eltern. Auch Ihnen gilt meine Gratulation. In der Regel sind Sie schließlich nicht ganz unbeteiligt am Erfolg Ihrer Kinder. Wenn Sie neben der Freude über das bestandene Abitur Ihres Sprösslings auch Stolz empfinden, ist das durchaus berechtigt.
Das Abitur genießt hohe Bedeutung in der Gesellschaft. Entsprechend wichtig ist das Roswitha-Gymnasium für sein Einzugsgebiet. Beides wird durch die Anwesenheit unserer Gäste unterstrichen, die ich ebenfalls herzlich begrüße. Ich danke Ihnen, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.
Namentlich erwähnen möchte ich
den Bürgermeister der Stadt Bad Gandersheim, Herrn Ehmen,
Kalefelds Bürgermeister, Herrn Martin,
Einbecks stellvertretende Bürgermeisterin Frau Tappe-Rostalski,
Lamspringes Bürgermeister, Herrn Pletz,
für den Vorstand des Schulelternrates Herrn Padberg,
die Schulleiterin der Oberschule Frau Brethauer,
den Schulleiter der Grundschule Herrn Steinhoff,
den stellvertretenden Schulleiter des Ratsgymnasiums Goslar Herrn Kwasniok – uns allen noch wohlbekannt,
Herrn Semmelroggen vom Polizeikommissariat
sowie die Vertreter der Presse von der HNA und dem Gandersheimer Kreisblatt.
Des Weiteren begrüße ich unsere Eltern- und Schülervertreter,
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere ehemaligen und aktuellen Kolleginnen und Kollegen.
Ihnen, Herr Dr. Köhler, gilt nicht nur ein herzliches Willkommen, sondern auch mein Dank, dass Sie sich bereitgefunden haben, den Lerchepreis 2014 zu überreichen. Vor 45 Jahren, also 1969, wurden Sie selbst bei Ihrem Abitur am Roswitha-Gymnasium mit diesem Preis ausgezeichnet.
Nicht ganz so lange ist es her, dass ich Sie liebe Abiturientinnen und Abiturienten hier in unserem Forum zu Ihrem ersten Schultag am Roswitha-Gymnasium begrüßt habe. Das war vor acht Jahren, d.h. 2006. Diese acht Jahre, bei manchen mag es auch eins mehr gewesen sein, diese acht Jahre sind Ihnen vielleicht sehr lang vorgekommen. Für uns Ältere sind sie wie im Flug vergangen. Die gefühlte Dauer einer Zeitspanne hängt maßgeblich vom Alter ab. Das ist leicht zu erklären. Betrachten wir einfach den prozentualen Anteil der acht Jahre an der gesamten bisherigen Lebenszeit eines 50-Jährigen und eines 19-Jährigen.
Fangen wir mit der einfacheren Aufgabe an. Wieviel Prozent von 50 Jahren machen die 8 Jahre aus? - Richtig, 16%!
Nun zur anspruchsvolleren Aufgabe: Wieviel Prozent von 19 Jahren sind die 8 Jahre? - Nun, ohne Taschenrechner kann man das nicht verlangen. Begnügen wir uns deshalb mit einer Überschlagsrechnung:
Achtneunzehntel_ungefährgleich_achtzwanzigstel_gleich_vierzighunderstel,
also 40%. Bitte sehen Sie mir diese letzte Mathematikaufgabe an der Schule nach! Sie sollte nicht aufzeigen, wie viel Sie bis zum Abitur gelernt oder nicht gelernt haben, sondern nur deutlich machen, warum Ihnen die acht Jahre etwa doppelt so lang erscheinen wie Ihren Eltern und vielen Ihrer Lehrer.
In der Zukunft werden sich auch für Sie gleich lange Zeitspannen immer kürzer anfühlen. Sie werden sich bei Äußerungen der Art „Wo sind die Jahre geblieben?" oder „Kinder, wie die Zeit vergeht!" ertappen, die Sie bis jetzt nur von der älteren Generation kennen und die Sie vielleicht nicht sonderlich mögen.
Das sehr unterschiedliche Zeitempfinden dürfte ein Grund dafür sein, dass Kinder Langeweile haben, dass Jugendliche sich Zeit zum Träumen oder Chillen nehmen und auch nehmen sollten. Hoffentlich hat Ihnen die Jagd durch G8 mit hoher Wochenstundenzahl, Stofffülle und Klausurendruck dazu ausreichend Zeit gelassen.
Sie hatten in Ihrer Zeit an dieser Schule immer (oder meistens?) ein Ziel vor Augen, unser gemeinsames Ziel, das Abitur. Schon an Ihrem ersten Tag 2006 habe ich das Abitur als gemeinsames Ziel herausgestellt und betont, den langen und manchmal beschwerlichen Weg dorthin müssten sie selbst gehen. Die Schule, die Lehrkräfte könnten ihn nur aufzeigen oder sogar ebnen. Hoffentlich haben wir Ihnen genug gezeigt und den Weg im richtigen Maß geebnet.
Sie jedenfalls sind den Weg selbst gegangen. Sie haben das Ziel erreicht. Unabhängig davon, wieviel Zeit Sie dazu benötigt haben, sollen Sie sich – wie Ihre Eltern - über das Erreichte freuen und dürfen durchaus ein bisschen stolz sein.
Als Jahrgang können Sie sich sehen lassen. Den guten Notendurchschnitt des Abiturs 2013 von 2,45 haben Sie noch einmal getoppt: 2,44! 14 mal eine Eins vor dem Komma, 30 mal eine Zwei, von insgesamt 59 Abiturienten, davon 36 weiblich und 23 männlich.
Wiederum unabhängig davon, wieviel Zeit Sie sich gelassen haben, möchte ich Ihnen ein Zitat von Gotthold Ephraim Lessing mit auf den vor Ihnen liegenden Weg geben:
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder als jener, der ohne Ziel umherirrt.
Dieser Satz gefällt mir ausgesprochen gut. Angesichts der begrenzten Lebenszeit, die mit zunehmendem Alter immer schneller zu vergehen scheint, verbietet es sich, sie unnütz zu vertun. Man muss seine Zeit nutzen. Als Voraussetzung dazu muss man sich Ziele setzen und man darf seine Ziele nicht aus den Augen verlieren. Hat man kein Ziel oder verliert es aus den Augen, irrt man umher und verschwendet seine Zeit. Wer dagegen sein Ziel anstrebt, ohne es aus den Augen zu verlieren, der darf ruhig ein bisschen langsam sein. Ich füge hinzu, er sollte nicht zu schnell werden. Ziele sollte man sich nicht in Eile, sondern wohlüberlegt setzen, sinnvoll und weder zu hoch noch zu niedrig bemessen. Den Weg zum Ziel sollte man mit Bedacht gehen. Übertriebene Hast kann dazu führen, dass man einen falschen Weg einschlägt und sein Ziel gar nicht oder erst nach längerem Umherirren erreicht.
Im Verlauf Ihrer Abiturvorbereitungen haben Sie zumindest ein Ziel wohlüberlegt gesetzt: Das Abigeschenk! Es ist einfach gut durchdacht und ein Gewinn für Gebäude 1. Danke!
Ein anderes Ziel haben Sie offenbar umgesetzt, ohne es aus den Augen zu verlieren: Die Abizeitung. Sie wurde schon letzten Samstag verkauft. Ich habe das so rechtzeitig noch nicht erlebt.
Ob Sie bei diesen Beispielen langsame Phasen hatten, weiß ich nicht, gehe aber davon aus.
Ihre Erfolge insgesamt erzeugen Zuversicht, dass sich mein Wunsch, den ich Ihnen mitgebe, erfüllen wird.
Möge es Ihnen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, auch nachdem Sie abgeschlossen haben und durch die Abitür getreten sind, gelingen, sich sinnvolle Ziele mit dem richtigen Anspruch zu setzen - Ziele, die für Sie persönlich, für die Familie und für die Gesellschaft wichtig sind. Mögen Sie Ihre Ziele im Auge behalten und in angemessenem Tempo erreichen können. Dann werden Sie im Leben Ihren Platz finden und eine grundsätzliche Zufriedenheit entwickeln.
Dazu wünsche ich Ihnen alles Gute und Gottes Segen.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Oberstudiendirektor Baade
Abiturrede der Abiturienten
Abiturrede der Abiturientinnen und Abiturienten 2014
Stellvertretend für die Abiturienten: Frau Anna Schelm (lila), Frau Esther Albig (schwarz)Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
Liebe Eltern,
Liebe Gäste,
Und natürlich liebe Mitschülerinnen und Mitschüler!
Wir haben es fast geschafft!
In ein paar Minuten werden wir das Stück Papier in der Hand halten, auf das wir seit 12 Jahren, oder vielleicht ein bisschen mehr, hingearbeitet haben.
Aber bevor es endlich so weit ist, blicken wir noch einmal auf diese 12 Jahre, oder ein bisschen mehr, zurück:
Mit der Einschulung in die Grundschule öffneten wir die erste Tür. Erinnert ihr euch noch ? Dort war unser größtes Ziel unsere Diddl-Blätter-Sammlung zu erweitern oder in den Pausen das berühmte 'A' zu zerlatschen.
Mit dem Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule wurden wir von den Größten wieder zu den Kleinsten und erstmal ins kalte Wasser geschubst!
Während der sechs Jahre Mittelstufe versuchten wir neue Freundschaften zu schließen und waren mehr oder weniger damit beschäftigt unsere Noten über Wasser zu halten.
Wie man sieht, ist das allen hier geglückt! Und nun mussten wir uns in der 10. Klasse darüber klar werden, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. Es standen uns vier Türen zur Auswahl, hinter denen sich jeweils ein anderes Profil verbarg.
Steckte eher der Einstein oder Goethe in uns, oder doch eher Mozart? Als diese Entscheidung im März 2012 gefällt wurde, gab es kein zurück mehr. Ab da hofften wir, dass wir ja das richtige Profil gewählt hatten, wir wollten schliesslich den einfachsten Weg für uns finden, um an dieses besagte Stück Papier zu gelangen.
Fortan sollten wir ein Jahrgang sein, der aus alten Bekannten und neuen Gesichtern bestand, wobei die neuen Gesichter vielleicht schon 6 Jahre in unsere Parallelklasse gingen und uns eigentlich nicht so unbekannt seien sollten.
So mussten wir uns nun mit dem Kurssystem vertraut machen, uns am Unterricht beteiligen, und tausende von Klausuren schreiben, 54 um genau zu sein.
Dennoch hatte Schule für uns nicht nur etwas mit Lernen zu tun, wenn man denn gelernt hat. In den zwei Jahren haben wir gemeinsam viel erlebt: Im September letzten Jahres sind wir auf Studienfahrt nach Nizza oder Wien gefahren. Beide Gruppen kamen begeistert, aber etwas erschöpft nach Bad Gandersheim zurück.
In dieser Zeit haben wir auch die Lehrer etwas näher kennengelernt. Wir haben uns dann ausserhalb des Unterrichts zu netten Abenden mit reichlich Verpflegung und guter Laune getroffen. An dieser Stelle möchten wir uns bei den Lehrern für Ihr ausserschulisches Engagement bedanken, denn das ist nicht selbstverständlich!
Auch unser Jahrgang hat in den zwei Jahren mehr oder weniger grosses Engagement gezeigt: wir organisierten 5 Abipartys, 4 Jahrgangspartys, 1 Schulfest, 1 Cocktailstand beim Altstadtfest und unzählige Kuchenverkäufe, um den heutigen Abend finanzieren zu können.
Denn wie alle wissen, findet heute Abend unsere vorerst letzte gemeinsame Veranstaltung statt. Danach haben wir alle nicht mehr das gleiche Ziel, sondern es stehen völlig unterschiedliche Dinge hinter unseren Traumtüren.
Einige von uns werden sich sofort auf ihre Karriere konzentrieren und mit dem Studium oder einer Ausbildung beginnen. Andere hingegen gönnen sich erst einmal ein paar Monate oder sogar ein ganzes Jahr im Ausland, um neue Erfahrungen zu sammeln und von der Schule abzuschalten.
Klar ist jedoch: für uns alle beginnt etwas neues und wir sind immer mehr auf uns alleine gestellt. Wir können nicht mehr jederzeit auf den Halt unserer Eltern vertrauen, den sie uns so lange gaben und für den wir vielmals DANKE sagen möchten!
Ohne euch hätten wir es nicht so weit gebracht und könnten jetzt nicht hier stehen um das besagte Stück Papier in Empfang zu nehmen.
Jetzt sind wir fast am Ende und haben bemerkt, dass wir sehr oft „wir" gesagt haben (24 mal um genau zu sein), denn wir sind ein Jahrgang und haben es gemeinsam bis hierhin geschafft!
Wir wünschen uns allen, dass uns auf unseren Lebenswegen viele Türen offen stehen, unsere Traumtüren nie verschlossen bleiben und wir uns bald wieder sehen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Abiturrede der Lehrerschaft
Abiturrede 2014 (Lehrerschaft)
Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten,
liebe Eltern,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Gäste,
früher stand vorne der Pauker, er gab Anweisungen, was zu lernen war. Heute hat sich Unterricht verändert – die Schülerinnen und Schüler sollen selbstbestimmt lernen. Der Lehrer ist der Provokateur, der an die Tür des Geistes klopft, und den Lernprozess begleitet.
Auch Sie, liebe Eltern, haben ihre Kinder im Schutzraum Familie begleitet. Eine Familie ist eine Festung mit Fenstern und Türen. Die Festung bot ihren Kindern Schutz und Sicherheit. Das habe ich aus vielen Gesprächen mit diesen jungen Menschen hier erfahren. Die Fenster kann man sich vielleicht als Begabungen Ihrer Kinder vorstellen. Sie haben sie gefördert, Neues und Unbekanntes ausprobieren lassen. Und die Türen: Sie werden Ihre Kinder jetzt gehen lassen – ins Leben hinaus zu Ausbildung, Studium, Freiwilligem Sozialen Jahr.
Kommen wir zurück zum Lehrer:
Er ist auch Spielleiter.
Wir haben gespielt!
Im Fach Politik-Wirtschaft ist ein Thema die freie Marktwirtschaft, also die freie Entfaltung der wirtschaftlichen Kräfte. Das hört sich ja zunächst einmal gut an, aber was bedeutet das eigentlich? Um das zu verdeutlichen, gibt es das Fischereispiel. Als Ersatz für Fische – wir sind ja zivilisiert – nehmen wir Bonbons, verteilen sie im Klassenraum mit dem Auftrag: Sammle möglichst viele Bonbons ein.
Sie ahnen sicher schon, was passiert. Innerhalb kürzester Zeit sind alle Bonbons eingesammelt, also alle Fische weg – kein Babyfisch mehr da – kein Nachwuchs – die Fische sind ausgerottet.
Eindrucksvoller Lerneffekt: freies Spiel der Kräfte muss ergänzt werden mit Verantwortungsbewusstsein, so wie es auch in unserem Grundgesetz verankert ist – der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebengrundlage.
Spielen die Politiker da oben eigentlich auch? Erst gibt es ein Abitur nach 8 Jahren – G8 genannt – nun soll wieder G 9 eingeführt werden; ein Spiel mit Schülerinnen und Schülern, erst sollten sie im europäischen Vergleich alle im gleichen Alter ihren Abschluss erreichen, nun wird allerorten die Unreife der Absolventen beklagt.
Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten haben sich teilweise entschieden, zunächst noch ein Freiwilliges Soziales Jahr abzuleisten, also ein bisschen mehr von der Welt zu sehen, ihren Erfahrungsschatz zu erweitern und ihren Reifeprozess voranzubringen.
Sie haben Ihre Abiturprüfung bestanden und können nun durch die Abitür gehen hinaus ins Leben. Ihnen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten wünsche ich viel Erfolg dabei.
Denken Sie manchmal daran, auch Spielen kann Sie in Ihren Erkenntnisprozessen voranbringen.
Gisela Holtmann